Der 14-jährige Pio (Pio Amato) ist in einer Roma-Familiengemeinschaft, die mehrere Wohnblocks einer italienischen Küstentadt bewohnt. Perspektiven gibt es dort nicht, dafür umso mehr Zusammenhalt untereinander. Pios großes Idol ist sein älterer Bruder Cosimo (Damiano Amato), dem er auf Schritt und Tritt folgt.
Als Cosimo und sein Vater im Knast landen, ist es auf einmal an Pio, für sich und seine Familie zu sorgen. Er beginnt, kleinere und größere Verbrechen zu begehen und seine Diebstahlbeute zu Geld zu machen – ein schlechtes Gewissen hat er dabei nicht, für ihn scheint dies der ganz normale Weg zu sein, eine Familie zu ernähren. Im Gedränge der Hafenstadt Gioia Tauro können weder die Figuren noch die Kamera Abstand halten.
PIO erzählt in dichten, lauten Bildern vom Rand der Gesellschaft als Mittelpunkt der Welt.
Toller, von Martin Scorsese produzierter Film über Feindschaft und Solidarität zwischen Minderheiten – schnell, lärmend, schmutzig
Süddeutsche Zeitung